Bericht Race Day 1 & 2 Marinepool J22 Worldchampionship 2015
Montag Abend wurden offiziell die Marinepool J22 Worldchampionships 2015 durch die Vorsitzende des Lübecker Yacht Clubs Andrea Varner Tümmler im Beach Club eröffnet.
Der Dienstag Morgen des ersten Wettfahrttages begrüßte die Teilnehmer mit starkem Regen, doch kaum hatte die 45 Boot starke Flotte die Trave verlassen, kam die Sonne hervor.
Doch trocken sollte es in den Cockpits nicht bleiben, denn bei starken Böen und Welle ging es ganz schön zur Sache.
Der erste Start wurde nach einem typischen Massenfrühstart abgeschossen. Die darauf folgende Black Flag sorgte dann aber für Disziplin an der Startlinie und alle Js machten sich hochmotiviert auf zur ersten Luvmarke.
Wind und Welle nahmen in der zweiten Wettfahrt deutlich zu und einige Teams waren mit Ihrem zu geringen Crewgewicht nicht mehr in der Lage, das Boot aufrecht zu segeln. Auf den Spikursen pflügten die Boote nur so über die Wellen, hier und da gab es Sonnenschüsse, Spinnakerbäume gingen zu Bruch, Spis platzten, Nervenkitzel pur, doch für das Material eine Belastungsprobe. Daher wurde die 3. Wettfahrt während der Startphase abgebrochen und die Flotte in den Hafen geschickt.
Der Einlauf in die Trave war spektakulär, als 43 J/22 die Promenade zu Ihren Liegeplätzen hochkreuzten und die Aufmerksamkeit aller Besucher auf sich zogen – unterhalten konnte man sich beim lauten Flattern der Segel sowieso nicht.
Fazit des Tages: viele blaue Flecken, 3 gebrochene Spinnakerbäume, zwei geplatzte Spinnaker, aber eine ganze Menge Spaß. Nur für den Vermesser hieß es nun leider Überstunden machen, denn Segel mussten ausgetauscht und neu vermessen werden.
Am Abend lud die Klassenvereinigung zum gemeinsamen BBQ vor traumhafter Kulisse im Vorgarten des 5-Sterne Hotels Columbia.
Nach einem so fantastischen Segeltag waren alle sehr erschöpft doch gut gelaunt. Schnell vergessen war die umstrittene Juryentscheidung, wobei über 30 Teilnehmer Strafpunkte für’s durchsegeln einer fremden Regattabahn auf der Rückfahrt kassierten, während andere, die auch die Medienbahn kreuzten unbestraft davon kamen.
Nach einer 2-stündigen Startverschiebung am 2. Wettfahrttag, frischte der Wind etwas auf. Die erste Wettfahrt wurde dann aber auch direkt die Black-Flag gezogen. Die Wettfahrtleitung hatte anscheinend schon erkannt, mit wem sie es hier zu tun hat.
Die darauf folgenden vier Rennen, bei schwierigen Windverhältnissen waren durchaus spannend und die Wahl der richtigen Seite auf der Kreuz war von entscheidender Bedeutung. Nicht selten sah einer der Favoriten an der Luv-Marke, das komplette Feld an sich vorbeiziehen.
In der Gesamtwertung führt nach 6 gesegelten Rennen das amerikanische Team um Steuermann Chris Doyle mit 10 Punkten (3, 1, (4), 1, 1, 4) vor Jean-Michel Lautier aus den Niederlanden mit 13 Punkten (4, 4, 1, 2, 2, 2 (6)) und Martin Menzner vom Kieler Yachtclub mit 15 Punkten (1, 2, 2, 4, 6, (10)).
Im Hafen angekommen, gab es Stegbier, in die Runde geworfen vom Lübecker Yacht Club. Stephen Thomas kürte die Tagessieger und Medianplatzierten der letzten beide Tage. Anschließend wurde noch bis in den späten Abend geklönt.
Ein anstrengender Tag geht zu Ende.