J/22 Worlds 2019: Jean-Michel Lautier ist neuer Weltmeister
1. Jean-Michel Lautier (NED) 2. Reiner Brockerhoff (FRA), 3. Johan Koppernaes (CAN) Foto: Pepe Hartmann |
Dienstag, 09.07.2019: Warm-Up für die J/22-Weltmeisterschaft
Bei traumhaften Bedingungen segelten die J/22 ein Practice Race, als Vorbereitung für die Weltmeisterschaft vom 10.7 bis 13.7. Von den insgesamt 31 gemeldeten Crews waren 25 auf der Regattabahn. „Wir hatten heute die berühmte Warnemünder-Welle. Es war einfach eine tolle Wettfahrt!“, zeigte sich Holger Schmitt, 1. Vorsitzender der deutschen Klassenvereinigung und Teilnehmer der WM, mehr als zufrieden. Wettfahrtleiter Lorenz Buchler wäre am liebsten selbst an Bord gegangen und mitgesegelt. „Wir waren richtig neidisch heute. 15 bis 20Knoten Wind, blauer Himmel. Kurz gesagt: Es war geiles Segelwetter!“, fasste er den Segeltag zusammen. Ganz anders sah es noch am letzten Sonntag aus, als wegen zu viel Wind der zweite Tag der Pre-Worlds ausfallen musste. Als Favoriten auf den WM-Titel werden der Duisburger Reiner Brockerhoff (FRA 1444), der unter französischer Flagge segelt, und Jean-Michel Lautier (NED 1273) gehandelt. Jean-Michel Lautier wurde bereits in den Jahren 2015 und 2017 Vize-Weltmeister. Aber auch der Kieler Martin Menzner, der sonst in der Klasse J/80 zu Hause ist, hat das Zeug ganz vorne mitzusegeln. Martin Menzner wurde unter anderem bei der J/22 Weltmeisterschaft 2015 in Travemünde Vierter.
Mittwoch, 10.07.2019: Favoriten werden ihren Rollen gerecht
Am Mittwioch hat die J/22-Weltmeisterschaft im Rahmen der 82. Warnemünder Woche (6. bis 14.7.) begonnen. Vier Wettfahrten wurden gesegelt, die Jean-Michel Lautier allesamt gewann. Am ersten Tag der J/22-Weltmeisterschaft hat Europameister Jean-Michel Lautiereine eindeutige Botschaft an seine Konkurrenten gesendet. Vier Siege in vier Wettfahrten, machen klar: Es wird schwer ihn zu schlagen. Schon jetzt beträgt der Abstand zum Zweitplatzierten Reiner Brockerhoff zehn Punkte. Reiner Brockerhoff, der ebenfalls zu den Titel-Favoriten zählt, ist solide in die WM gestartet, mit einem vierten, einem zweiten, einem dritten und einem fünften Platz. Auf dem dritten Platz, mit vier Punkten Abstand auf Reiner Brockerhoff, folgt Johan Koppernaes aus Kanada. Der Viertplatzierte Dirk Jan Verdoorn aus den Niederlanden liegt einen Punkt hinter Johan Koppernaes. Für den Niederländer ist es bereits die vierte J/22-Weltmeisterschaft, nach zwei WMs in Scheveningen und einer in Travemünde. Das Revier vor Warnemünde ist neu für Dirk Jan Verdoorn: „Es ist das erste Mal, dass ich in Warnemünde segele. Besonders finde ich hier die schöne Ostseewelle, wie wir sie hier haben“, sagt Dirk Jan Verdoorn. Der Kieler Yachtkonstrukteur Martin Menzner liegt aktuell auf dem sechsten Rang und ist damit der beste unter deutscher Flagge segelnde Teilnehmer. Martin Menzner ist sonst in der Klasse J/80 zu Hause und erfolgreich. „Die J/22 finde ich klasse. Ich bin sie früher viel gesegelt, aber das ist lange her. Eingegrooved habe ich mich allerdings noch nicht richtig. Gestern wäre ich fast ein paar Mal vom Boot gefallen, bei der Welle. Das kann nur besser werden.“ sagte Martin Menzner heute Morgen vor dem Start lachend. Wettfahrtleiter Lorenz Buchler zeigte sich am Abend nach den Rennen sehr zufrieden mit dem ersten Tag der WM: „Wir hatten heute wieder super Wind zwischen14 und 20 Knoten.
Über den ganzen Tag hat er nur circa15 Grad gedreht.“ In der zweiten Wettfahrt fuhren heute vier Boote zu früh über die Startlinie. Einer davon war auch Holger Schmitt, Vorsitzender der Deutschen J/22 Klassenvereinigung: „Trotz des Frühstarts war es heute sehr spaßig. Wir haben vier stramme Wettfahrten durch bekommen. Ich glaube aber nicht, dass wir das morgen wiederholen können.“
Donnerstag, 11.07.2019: J/22-WM:Jean-Michel Lautier bleibt in Führung, Martin Menzner rückt auf
Der zweite Tag der J/22-Weltmeisterschaft brachte keine allzu großen Überraschungen hervor. Jean-Michel Lautier führt weiterhin die Gesamtwertung, vor Reiner Brockerhoff und Johan Koppermaes. Tag Zwei der J/22-Weltmeisterschaft begann mit strahlendem Sonnenschein und einem leichten Lüftchen, das die Sechs-Knoten-Marke, die für eine Weltmeisterschaft gefordert sind, selbst in Böen nur selten überschritt. Also entschied das Team um Wettfahrtleiter Lorenz Buchler den Start zu verschieben. Der Wetterbericht hatte am Morgen die Chance offengelassen, dass sich gegen Mittag eine leichte Seebrise aufbauen könnte, wenn sich das Land durch die Sonne ausreichend erwärmen würde. Und tatsächlich ging der Wind ab 13 Uhr hoch und es wurden segelbare acht bis zehn Knoten. Insgesamt konnten im Laufe des Tages drei Wettfahrten gesegelt werden. Das erste Rennen wurde schnell absolviert. Danach gab es leichte Verzögerungen. Der Start des zweiten Laufs zog sich aufgrund des stark drehenden Winds fast eine Stunde hin. Immer wieder musste die Startlinie verlegt werden. „Das war etwas anstrengend, aber ansonsten war es heute wieder ein guter Segeltag“, fasste Wettfahrtleiter Lorenz Buchler am Abend zusammen. Auf den ersten drei Plätzen gab es heute keine Veränderung. Der Niederländer Jean-Michel Lautier konnte seine Führung auch am zweiten WM-Tag behaupten. In der ersten Wettfahrt des Tages fuhr er zwar mit einem geteilten sechsten Platz einen Ausreißer als Streicher, konnte dann aber mit zwei ersten Plätzen seine Serie fortsetzen. Nach aktuellem Stand führt er mit sechs Siegen in sieben Läufen. Den Lauf denJean-Michel Lautier nicht für sich entschied gewann der Duisburger Reiner Brockerhoff, der auch weiterhin auf dem zweiten Platz liegt. Johan Koppernaes aus Kanada bleibt an dritter Stelle. Neu in die Top-Fünf aufgerückt ist der Kieler Martin Menzner, der heute einen zweiten, einen dritten und einen elften Platz fuhr. Dirk Jan Verdoorn ist um einen Platz, auf den fünften, zurückgerutscht.
Freitag, 12.07.2019 und Samstag, 13.07.2019: Zu wenig Wind für weitere Wettfahrten
Der neue Weltmeister in der Klasse J/22 ist Jean-Michel Lautier, der unter niederländischer Flagge startet. Er wurde bereits 2015 Vize-Weltmeister in Travemünde und 2017 Vize-Weltmeister in Scheveningen. In diesem Jahr krönte er sich mit dem Weltmeistertitel in Warnemünde.
Das Siegerboot des Weltmeisters ist bereits 22 Jahre alt. In vielen Klassen wird dies als veraltetes Material angesehen. Die J/22 sind hier anders: “Wir nennen unser Boot “die alte Dame”. Trotzdem ist sie immer noch sehr konkurrenzfähig “, sagte der neue Weltmeister Jean-Michel Lautier. ” Das macht die Klasse so aufregend. Die Boote sind sehr robust und einfach. Hier ist es egal, wer das neueste Material hat.” Insgesamt waren Jean-Michel Lautier und seine Mitsegler sehr zufrieden mit der Veranstaltung. “Es war wunderbar hier in Warnemünde. Wir hatten tolles Wetter, nicht immer den besten Wind, aber wir haben trotzdem sieben Rennen geschafft.
1. Jean-Michel Lautier (WVB) – NED 1273: 1, 1, 1, 1, (6.5), 1, 1, 1
2. Reiner Brockerhoff (DUYC) – FRA 1444: 4, 2, 3, (5), 1, 2, 3,
3. Johan Koppernaes (NSC) – CAN 1644: 2, 4, (9), 3, 4, 4, 4
4. Martin Menzner (KYC) – GER 1327: 6, 5, 2, (14), 2, 3, 11
5. Dirk Jan Verdoorn (WVL) – NED 1295: 7, 8, 5, 6, 11, 10, (12)
6. Mike Farrington (CISC) – CAY 390: 7, 8, 5, 6, 11, 10, (12)
7. Mathias Rieck (NRV) – GER 1450: 10.5, 3, 13, 7.5, 3, 11, (21)
8. Bram Verwijs (RSZV) – NED 1223: 9, 7, 6, 2, 9, (17.5), 17
9. Daniel Lötzbeyer (SCPS) – GER 1497: (19), 11, 12, 12, 6.5, 6, 9
10. Rudi Mayr (UYCWg) – AUT 1680: 14, 9, (16), 16, 8, 5, 6